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Eine umfassende Liste der EN-Normen für Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

  • Maximilian
  • 27. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist unerlässlich, um Arbeitnehmer vor verschiedenen Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. In Europa werden die Leistung und Sicherheit von PSA durch technische Spezifikationen geregelt, die als EN-Normen bekannt sind. Diese Normen sind für Hersteller, Arbeitgeber und Sicherheitsfachkräfte von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass PSA die notwendigen Kriterien für einen wirksamen Schutz erfüllt.

Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten EN-Normen, die verschiedene Kategorien von PSA abdecken. Diese Normen definieren spezifische Leistungsanforderungen, Prüfmethoden und Kennzeichnungen für jede Art von PSA, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen.


1. EN 388 – Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken

Diese Norm gilt für Schutzhandschuhe, die gegen mechanische Risiken wie Abrieb, Schnitte, Risse und Durchstiche schützen sollen. EN 388 testet die Leistung der Handschuhe in Bezug auf diese Risiken und weist eine Schutzklasse für jeden Risikotyp zu.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Abrieb, Schnitte, Risse, Durchstiche.

  • Prüfmethoden: Die Handschuhe werden nach standardisierten Methoden getestet, und die Ergebnisse sind auf den Handschuhen zur Orientierung gekennzeichnet.

  • Kennzeichnung: Ein vierstelliger Code gibt das Schutzniveau für die getesteten Risiken an.


2. EN 166 – Augenschutz

Diese Norm legt die Anforderungen an Augenschutzgeräte wie Schutzbrillen, Gesichtsschilde und Sicherheitsgläser fest. Sie umfasst Gefahren wie Aufprall, Staub und Spritzer, die die Augen schädigen können. EN 166 ist besonders wichtig für Arbeitsumgebungen, in denen Augenverletzungen ein Risiko darstellen.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Mechanischer Aufprall, optische Strahlung, Flüssigkeitsspritzer, Partikel in der Luft.

  • Leistungstests: Tests umfassen Aufprallfestigkeit, Sichtfeld und Schutz vor spezifischen Gefahren.

  • Kennzeichnung: Die Kennzeichnung enthält Informationen über das Schutzniveau und besondere Merkmale.


3. EN 149 – Atemschutzgeräte (FFP-Masken)

Die EN 149 definiert die Anforderungen an Atemschutzgeräte, die vor schädlichen Partikeln wie Staub, Rauch und Aerosolen schützen. Die Norm gilt für FFP-Masken (Filtering Facepiece), die in Branchen wie Bauwesen, Gesundheitswesen und Fertigung eingesetzt werden.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Luftgetragene Partikel.

  • Klassen: FFP1, FFP2 und FFP3, je nach Filtereffizienz.

  • Prüfmethoden: Es werden die Filterleistung, der Atemwiderstand und die Passform getestet.


4. EN 340 – Allgemeine Anforderungen für PSA

Die EN 340 beschreibt allgemeine Anforderungen an alle Arten von PSA, einschließlich Design, Komfort, Größe und Kennzeichnung. Diese Norm dient als Grundlage, um sicherzustellen, dass jedes PSA-Produkt die grundlegenden Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen erfüllt.

  • Hauptanforderungen: Die Norm behandelt Materialien, Konstruktion, Passform und Komfort. Sie fordert außerdem klare Gebrauchsanweisungen.

  • Anwendbarkeit: Gilt für alle PSA-Produkte gemäß der Verordnung (EU) 2016/425.


5. EN 381 – Schutzkleidung für Motorsägen-Benutzer

Diese Norm gilt für Schutzkleidung, die den Träger bei der Arbeit mit Motorsägen schützt, wie sie typischerweise in der Forstwirtschaft verwendet werden. Sie umfasst Anforderungen für Schutzhosen, Jacken, Handschuhe und Stiefel.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Schutz vor Verletzungen durch Motorsägen.

  • Prüfmethoden: Die Kleidung wird auf Widerstandsfähigkeit gegenüber Motorsägen-Schnitten getestet.


6. EN 1384 – Helme für den Reitsport

EN 1384 legt Anforderungen an Helme fest, die speziell für den Reitsport entwickelt wurden. Die Norm gewährleistet, dass Helme bei Stürzen oder Aufprällen ausreichend Schutz bieten.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Schutz des Kopfes bei Aufprall.

  • Prüfmethoden: Tests umfassen Stoßabsorption, Haltbarkeit und Haltesysteme.


7. EN 137 – Atemschutzgeräte: Pressluftatmer (SCBA)

Die EN 137 gilt für Pressluftatmer, die in gefährlichen Umgebungen wie Brandbekämpfung oder Rettungseinsätzen eingesetzt werden. Sie stellt sicher, dass diese Geräte ausreichend Schutz vor schädlichen Gasen und Sauerstoffmangel bieten.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Schädliche Gase und sauerstoffarme Umgebungen.

  • Prüfmethoden: Umfasst Tests für Gasfiltration, Haltbarkeit und Atemkomfort.


8. EN 388:2016 + A1:2018 – Handschuhe gegen mechanische Risiken

Diese aktualisierte Version von EN 388 führt strengere Tests und Bewertungen für Schutzhandschuhe ein. Die Revision umfasst neue Testmethoden für Haltbarkeit und Schnittfestigkeit.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Abrieb, Schnittschutz, Reißfestigkeit und Durchstiche.

  • Prüfmethoden: Verbesserte Testmethoden für Schnittfestigkeit sowie Leistungseinstufungen für jeden Gefahrenbereich.


9. EN 1073-2 – Schutzkleidung gegen radioaktive Partikel

EN 1073-2 gilt für Schutzkleidung, die vor Kontamination durch radioaktive Partikel schützt. Diese Norm ist besonders wichtig in Branchen wie Kernkraft, Abfallwirtschaft und Umweltsanierung.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Radioaktive Kontamination.

  • Prüfmethoden: Umfasst Tests, um zu verhindern, dass radioaktive Partikel durch das Gewebe dringen.


10. EN 20471 – Warnschutzkleidung

Diese Norm gilt für Warnschutzkleidung und stellt sicher, dass Arbeiter in Bereichen mit schlechten Lichtverhältnissen oder hohem Verkehrsaufkommen gut sichtbar sind.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Sichtbarkeit in schlechten Lichtverhältnissen.

  • Prüfmethoden: Reflexionsfähigkeit, fluoreszierende Eigenschaften und Designanforderungen.


11. EN 12568 – Schutzschuhe: Stoßdämpfung

Die EN 12568 beschreibt Testmethoden für die Stoßdämpfung von Schutzschuhen, die in Branchen wie Bauwesen, Bergbau und Fertigung eingesetzt werden.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Schutz vor Stößen und Druckbelastung der Füße.

  • Prüfmethoden: Tests umfassen Stoßdämpfung, Haltbarkeit und Durchstichfestigkeit.


12. EN 13034 – Schutzkleidung gegen flüssige Chemikalien

Diese Norm gilt für Schutzkleidung, die Schutz vor flüssigen Chemikalien bietet. Sie ist besonders wichtig in Branchen wie Chemieverarbeitung, Reinigung und Landwirtschaft.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Schutz vor Chemikalienspritzern.

  • Prüfmethoden: Tests umfassen Chemikalienbeständigkeit und Gewebeintegrität.


13. EN 352 – Gehörschutz

Die EN 352 legt Anforderungen an Gehörschutzgeräte wie Ohrstöpsel und Kapselgehörschützer fest, die Arbeitnehmer vor lärminduziertem Hörverlust schützen.

  • Abgedeckte Hauptgefahren: Lärmbedingter Hörverlust.

  • Prüfmethoden: Tests umfassen Dämpfungswerte, Passform und Komfort.


Fazit

Die EN-Normen für PSA sind essenzielle Werkzeuge, um sicherzustellen, dass persönliche Schutzausrüstung die notwendigen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Arbeitgeber können durch die Einhaltung dieser Normen Arbeitsunfälle reduzieren und ihren Mitarbeitern zuverlässigen Schutz bieten.

 
 
 

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